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Eines vorweg
Ich lasse hier mal einen 12 Jahre alten Artikel wieder aufleben, weil scheinbar immer noch danach gesucht wird.
Wir verkaufen seit 2015 keine Pumpen und Zubehör mehr und beantworten auch keine Fragen mehr zu diesen Themen.
Schläuche sind Pumpenleistungskiller
Durch Schläuche und Leitungen entstehen nicht zu unterschätzende Druckverluste
Theoretisches
Leitungen erzeugen Reibung und „bremsen“ den Durchfluss. Die höchste Reibung entsteht an der Leitungswandung, bzw. Schlauchwandung. Zur Mitte lässt diese Reibung nach.
Je kleiner der Leitungsquerschnitt ist, desto größer ist die Fläche, die im Verhältnis zum Gesamtquerschnitt von der Reibung durch Wandungen beeinflusst wird.
Pro 10 Meter Förderhöhe fällt der Leitungsdruck um 1 bar. Umgekehrt muss eine Pumpe eine Förderhöhe von einem bar Druck liefern, um 10 m hoch fördern zu können. Damit kommt oben Wasser an, jedoch nicht das maximal angegebene Volumen. Dies fördert die Pumpe bei einer Höhe von 0 m.
Die Reibung (rot) nimmt von der Wandung zur Mitte ab. Bei 1/2″-Leitungen ist der verlustfreie Querschnitt kleiner als durch Reibung beeinflusste Querschnitt.
Bei einem größeren Durchmesser ist der verlustfreie Querschnitt deutlich größer. Das Fördermedium kann dort ungehindert fließen.
In der Praxis
Jede länger eine Leitung ist, desto größer ist die Gesamtreibung und damit der Druckverlust. Der Druckverlust wächst mit der Entnahmemenge.
Im folgende finden Sie Diagramme, die den Druckverlust bei verschiedenden Entnahmemengen, Leitungslängen und -querschnitten zeigen. Die Werte sind rechnerisch ermittelt und gelten für eine ideale, gerade und glatte Leitung. Praktisch sind die Verluste durch Bögen und Ventile noch höher.
Beispiel: Entnahmemenge: 1 m3/h
Schlauchlänge: 50 m
Schlauch-Ø: 1/2″
Um bei einer Schlauchlänge von 50 m eine Wassermenge von 1000 Litern pro Stunde entnehmen zu können, muss die Pumpe einen Druck von ca. 2,2 bar bringen, was einer Förderhöhe von 22 m entspricht.
Beispiel: Entnahmemenge: 2 m3/h
Schlauchlänge: 50 m
Schlauch-Ø: 1/2″
Um bei einer Schlauchlänge von 50 m eine Wassermenge von 1000 Litern pro Stunde entnehmen zu können, muss die Pumpe einen Druck von ca. 7,6 bar bringen, was einer Förderhöhe von 76 m entspricht.
Beispiel: Entnahmemenge: 5 m3/h
Schlauchlänge: 50 m
Schlauch-Ø: 1/2″
Um bei einer Schlauchlänge von 50 m eine Wassermenge von 1000 Litern pro Stunde entnehmen zu können, muss die Pumpe einen Druck von ca. 40 bar bringen, was einer Förderhöhe von 400 m entspricht.
Wenn Sie in den Baumarkt gehen
So praktisch und platzsparend 1/2″-Schläuche sind, sie taugen nur etwas, wenn Sie damit ein wenig Blumen gießen wollen und der Schlauch kurz ist. Sonst taugen die nichts.
Wenn Ihnen ein Verkäufer eine Pumpe und die tolle Schlauchtrommel mit den 35 Metern 1/2″-Schlauch angedreht hat und gleich noch die passende Pumpe dazu, dann schieben sie es nicht auf den Pumpenhersteller, wenn zu wenig Wasser kommt. Der einzige Schuldige ist der Verkäufer (und die Hersteller, die so einen Mist produzieren).
Haben Sie einen großen Garten, kaufen Sie einen Schlauch ab 3/4″.