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Kondensatorkapazität nicht lesbar. Was nun?
Eins vorab: Die Kondensatorkapazität wird in µF (Mikrofarad) angegeben und ist normalerweise auf dem Typenschils des Kondensators und/oder auf dem Typenschild des Motors (Angabe CB. siehe Bild) angegeben.
Wenn nichts mehr lesbar ist, haben Sie ein möglicherweise kaum lösbares Problem. Es ist unmöglich, die Kapazität des Kondensators zu bestimmen.
Wenn Ihr Kondensator überlackiert ist, versuchen Sie erst gar nicht, den Lack abzukratzen. Damit kratzen Sie nämlich auch den Aufdruck ab. Ein Heißluftfön kann noch Wunder wirken, weil der Lack damit weich wird und sich leicht entfernen lässt.
Die Formel sagt doch 70 µF pro kW
Vergessen Sie Faustformeln.
Die 70 µF pro kW beziehen sich auf die Steinmetzschaltung bei einem Drehmotormotor am Einphasen-Netz. So einen Motor haben Sie aber vermutlich nicht, sondern eher einen Wechselstrommotor mit Kondensator.
Eine andere Formel sagt, dass die Kapazität zwischen 30 µF und 50 µF pro kW Motorleistung liegen soll. Das ist sicher richtig. Die Werte liegen aber zwischen Nichtanlaufen und Durchbrennen des Motors.
Rechnen kann man schon. Hilft aber nicht.
Ein Wechselstrommotor hat eine Arbeitswicklung (Hauptwicklung) und eine Hilfswicklung. Die Kapazität des Kondensators ist abhängig von der Motorleistung und dem Windungsverhältnis von Arbeits- und Hilfswicklung.
Dieses Verhältnis bekommt man nur raus, wenn man die Wicklung rausreißt und Drähte zählt. Dann kann man zwar den Kondensator annähernd bestimmen, hat aber keinen Motor mehr.
Fragen Sie einen Elektromaschinenbauer. Es ist sein Tagesgeschäft
Gehen Sie mit dem Motor sicherheitshalber zu einem Elektromaschinenbaubetrieb (Motorenwickler). Vielleicht kennt er den Motor und weiß die Kapazität. Zumindest kann er messen, was wir per Ferndiagnose nicht können.
Falls Sie es jetzt doch geschafft haben, irgendeinem Typenschild die Kapazität des Kondensators zu entlocken, können Sie in unserem Online-Shop einen Ersatz bestellen.