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Warum bremsen?
Bremsen an Motoren sind nicht nur sinnvoll, sondern vielfach auch vorgeschrieben. Wenn man Brennholz macht und eine Kaffeepause einlegt, dreht sich das ungebremste Sägeblatt nach 3 Tassen Kaffee und 2 Stück Kuchen immer noch. Kommt in der Zeit der neugierige Nachbarsbub vorbei, um das Sägeblatt zu streicheln, ist das Geschrei groß. Also besser bremsen.
Welche Bremsen gibt es?
Elektronische Bremsen
Heute werden meistens elektronische Bremsen eingesetzt, die im Schalter eingebaut sind und den Motor bremsen, indem eine Spannung auf einen Wicklungsstrang des Motor gegeben wird. Diese Bremsen sind günstig, haben aber den Nachteil, dass sie nicht bremsen, wenn der Strom ausfällt oder der Stecker gezogen wird.
Magnetbremsen oder Federkraftbremsen
Einige Motoren haben elektromagnetische Bremsen unter dem Lüfterrad. Das ist ein Elektromagnet mit einer Bremsfläche und einer Bremsscheibe auf der Motorwelle, die federbelastet ist. Legt man an den Magneten Spannung an, spannen sich die Federn und die Bremse öffnet (lüftet).
Vergleicht man das mit der Scheibenremse bei einem Auto, ist der Magnet der Bremssattel. Beim Elektromotor sitzt der Bremsbelag aber auf der Bremsscheibe,
Welche Bremse ist an meiner Maschine?
Ob man einen Motor mit Magnetbremse hat und der Motor elektronisch gebremst wird, kann man bei ausgeschaltetem Zustand einfach feststellen.
- Bei einer elektronischen Bremse lässt sich die Motorwelle (Sägeblatt) leicht von Hand drehen. Öffnet man den Schalter, findet man dort eine Platine. Das ist die Bremselektronik.
- Bei einer Magnetbremse kann man die Motorwelle nur sehr schwer oder gar nicht drehen. Der Motor hat eine recht lange Lüfterhaube, weil dort die Bremse Platz finden muss. Vom Klemmkasten geht ein Kabel unter die Lüfterhaube und im Klemmkasten befindet sich meistens ein Gleichrichter, weil die meisten Magnetbremsen Gleichspannung brauchen.
Ein Blick in den Klemmkasten löst Rätsel
Im Klemmkasten sieht man, dass der Motor im Dreieck geschaltet ist. Der N-Leiter (blau) geht zur Lüsterklemme, an der ein Brückengleichrichter (unten links im Bild) für die Bremse angeschlossen ist. Die linke Klemme der Lüsterklemme geht zur Phase am Klemmbrett, die mittleren beiden Anschlüsse gehen zur Bremse.
Es handelt sich also um eine Gleichstrombremse, die mit 230V betrieben wird.
Für 230V brauchen wir bei dieser Bremse also einen N-Leiter, der vom Schalter kommt. Bei Motoren, die im Stern geschaltet sind, könnte man die 230V-Versorgung für die Bremse auch zwischen Sternbrücke und Phase abnehmen. Hier geht das nicht.
Welcher Schalter für die Scheppach Wippsäge KW7?
Ursprünglich war an der Säge ein Schalter der Firma Elektra Tailfingen, Typ CGFMTB,, Art.Nr. 128674 mit 9,5 A Motorschutz angebracht.
Ein Ersatz hätte über 200 Euro gekostet, was angesichts der über 30 arbeitsreichen Jahre, die Säge bereits auf dem Buckel hatte, für den Kunden deutlich zuviel gewesen wäre.
Wir haben von Klinger & Born einen Ersatz herstellen lassen. Der Schalter schaltet 3 Phasen, der N-Leiter ist zum Motor geführt und der Motorschutz hat 10A. Die Differenz von 0,5A zum Schalter von Elektra Tailfingen ist vertretbar. Mit 10A haben wir etwas mehr Spielraum, den Schalter für andere Maschinen anzubieten. Der Motor ist im Übrigen mit einem Nennstrom von 10A gestempelt.
Der Schalter von Elektra Tailfingen hatte Befestigungsbohrungen mit einem Abstand 78 x 78 mm. Der Klinger und Born Schalter hat 68 x 68 mm. Es reicht aus, wenn im Montageblech an der Säge ein Loch neu gebohrt wird.
An der Maschine sieht das jetzt so aus und – läuft
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